6. Tag – 18.08.2007 – Dann kam die perfekte Welle.....
. Wir hatten nochmal das Glück zu einer humanen Zeit aufstehen zu dürfen. Das Frühstück war sehr britisch, aber lecker. Einige aus unserer Gruppe hatten das Pech, daß immer, wenn die Bedienung an deren Tisch kam, gerade der Kaffee in der Kanne alle war. Schließlich bekamen diese dann doch noch ihren Frühstückstrunk.
Von Oudtshoorn machten wir uns dann auf nach Wilderness am Indischen Ozean. Unser Hotel lag direkt am Strand, was uns natürlich freute. Dort lieferten wir erstmal unsere Koffer ab und machten die obligatorische Toilettenpause. Dann ging es mit dem Bus weiter in das 30 km entfernte Knysna (sprich: Neisna).
Da aufgrund starker Unwetter und Bergrutsche in der letzten Regenzeit der Outeniqua Choo-Tjoe-Train nicht fährt, erwartete uns stattdessen eine Bootsfahrt auf der Lagune. Zuerst durften wir aber durch Knysna bummeln. Rudi schickte uns Richtung Hauptstraße. Sicherlich kein großer Fehler, da es dort sehr viele Geschäfte gibt. Eine Familie kaufte sich dort auch einen neuen Koffer, da deren ursprünglicher aufgebrochen werden mußte (der Schlüssel war abgebrochen). Froschgrün und ein Riesenteil.
Wir bummelten auch durch mehrere Läden, waren aber durch die Preise etwas erschrocken. Auf dem Rückweg zum Hafen landeten wir auf einem Einheimischen Markt. Es war sehr interessant und lebhaft. Leider traute sich keiner von uns zu fotografieren. Aber was da alles verkauft wird.... Nicht nur Obst und Gemüse... auch Gebrauchtwagen. Diese waren allerdings zum Zeit in einem Zustand, in dem man hier gar keine Chance mehr hätte, durch den TÜV zu kommen. Wir bewunderten auch die vielen Frauen, die ihre Einkäufe anscheinend mühelos auf dem Kopf balancierten. Wie machen die das bloß?
Am Hafen wieder angekommen, entdeckten wir, daß dort eine viel, viel schönere Flaniermeile war. Schade, hätten wir das vorher gewußt. Es ging dann ab aufs Boot. Da wir mal wieder die Richtigen waren, die zusammen saßen, war es dann noch relativ unterhaltsam. Wenn nur dieses schreckliche Gedudel nicht gewesen wäre. Wir alle hatten das Gefühl, daß während der 1,5 Stunden ständig das gleiche Lied gespielt wurde. Aus lauter Verzweiflung teilten sich Frau O. und ich dann meinen MP3-Player.
Essen konnte man auf dem Boot auch. Da wir direkt über der Kombüse saßen, verging uns recht schnell der Appetit, da es ziemlich nach altem Frittenfett roch. Zum Glück hatte ich noch Äpfel und Kekse mit. Die Lagune führt direkt zum Indischen Ozean. Allerdings ist die Zufahrt so eng, daß sie ein permanenter Unfallort war. Und zwar so stark, daß sich Versicherungen geweigert haben, Schiffe zu versichern, die den Hafen von Knysna anlaufen wollten.
Durch viele Sandbänke, die Enge und natürlich auch Felsen unter dem Wasser ist dies ein regelrechter Engpaß. Die beschiffbare Breite beträgt an der engsten Stelle nur 20 m. Das Schiff wurde dann zurück zum Hafen getrieben. Nicht ohne, daß wir die Möglichkeit hatten, wunderschöne Villen, die an die Berge gebaut waren, zu bewundern.
Gegen 15.00 Uhr ging es dann zum Hotel zurück. Was uns natürlich alle sehr freute, da wir zum Strand wollten. Das Hotel Wilderness Beach ist ebenfalls sehr schön. Nicht nur die Lage, auch das ganze Hotel. Es liegt oberhalb des Strandes, den man über eine ziemlich steile Treppe erreichen kann. Meine Düsseldorfer Reisebegleiterin hatte auch den Wein aus dem Queens mitgenommen und so vereinbarten wir, einen Sundowner am Strand zu trinken.
Vorher beobachteten wir aber vom oberen Teil aus noch Wale, die zur Geburt ihrer Jungen regelmäßig in diese Gegend kommen. Diese Tiere waren zwar sehr weit weg und das fotografieren ungünstig, man konnte sich aber gut vorstellen, wie groß sie sind. Danach ging es die Treppe runter zum Strand. Dort saßen schon einige. Die Wellen waren wunderschön und die Sonne schien wirklich herrlich. Ich hatte sogar meine 7/8-Hose ausgepackt.
Da ich auch unbedingt ein Foto von mir am Indischen Ozean haben wollte, bat ich jemanden, mit zu fotografieren. Ich stand dann also so schön dort und wartete darauf, daß er endlich fertig war.... und dann passierte es. Von hinten kam eine Welle und ich stand bis zu den Knien in 12 ° kaltem Wasser. Boah... war das eisig. Natürlich lachten wir alle... Gefilmt wurde das auch noch... und keiner hatte was gesagt. Fieslinge! *lach
Der Rotwein schmeckte dann natürlich noch besser und in der warmen Sonne trocknete meine Hose relativ schnell. Da die Flut immer weiter anstieg, mußten wir dann doch noch unseren schönen Stein verlassen und umziehen. Schließlich machten wir noch alle zusammen einen schönen Strandspaziergang, bei dem ordentlich Muscheln gesammelt wurden.
Rechtzeitig vor Sonnenuntergang gingen wir wieder zurück zum Hotel – nicht ohne vorher festzustellen, daß unsere Sonnenplätze bereits wasserumspült waren. Hier nutzte ich die Gelegenheit um meinen Koffer mal wieder neu zu packen. Es war alles schon ziemlich durcheinander.
Nach der Dusche mußte ich dann feststellen, daß der Hotelföhn kaputt war. So ein Ärger.... jetzt mußte ich doch meinen Koffer wieder umkramen. Vom Fenster aus konnte ich einen wunderschönen, blutroten Sonnenuntergang beobachten. Schade, daß so ein Ereignis auf Fotos oft nicht so rauskommt. Abendessen gab es diesmal wieder vom Bufett. Leider fanden es einige aus unserer Gruppe langsam langweilig. Warum, frage ich mich. Es gab jeden Abend etwas anderes. In keinem Hotel gab es das gleiche Essen, wie in dem Hotel vorher. Hier kam der Ober bereits um 21.00 Uhr mit der Rechnung... War aber auf der anderen Seite nicht so schlimm, da wir am nächsten Morgen bereits um 4.45 Uhr aufstehen mußten.
Komischerweise habe ich während der gesamten Reise – bis auf den Tag in Swazliland, an dem ich krank war – nie vor 22.30 Uhr den Weg ins Bett gefunden. Ok... ich saß oft drauf und schrieb Tagebuch oder las. Fernsehen war eher weniger drin, da ich zwar auch Sportfan bin, allerdings mit Rugby und Baseball etc. nichts anfangen kann. Dies war der letzte Tag des südlichen Teiles.