biggisreisen - Am Kap der guten Hoffnung



3. Tag – 15.08.2007 – Die Sonne lacht!

Da unser Hotel stark von japanischen Gästen frequentiert war, hatte ich um 5.00 Uhr morgens das Erlebnis, Zeuge eines japanischen Telefonats zu werden. Viel verstanden habe ich nicht... eigentlich gar nichts. Nur, daß es sehr laut war.

Um 6.30 Uhr pellte ich mich dann aus dem Bett, um noch in Ruhe zu frühstücken. Bei dieser Gelegenheit lernte ich dann wieder ein paar Leute aus der Gruppe kennen. Da ich sowieso gerne quatsche, fällt mir der Anschluß nicht schwer.

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(Talstation Tafelberg am frühen Morgen)

An dem Tag meinte es der Wettergott gut mit uns. Der Tafelberg war frei. Also änderte Rudi kurzerhand einen Teil des Programms und fuhr mit uns zur Talstation. Schon von dort hatte man einen wundervollen Blick über die Bucht und die Stadt. Wir waren bereits um kurz nach 8.00 Uhr dort, so daß wir zwar noch darauf warten mußten, daß die Kasse öffnete, aber gleich die zweite Gruppe nach einer Gruppe Japaner waren, die rauf durften.

Die Kabinenbahn dort hat eine besondere Eigenart. Sie ist so gebaut, daß sie sich während der Auf- und Abfahrt um 360 ° dreht. Somit hat man die Möglichkeit, das ganze Panorama ohne großes Schubsen und Drängen erleben zu dürfen. Nach 10 Minuten waren wir oben. Da es noch früh am Tag war, war es relativ frisch und ich war froh, meine Winterjacke mitgenommen zu haben.


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Rudi war besonders stolz darauf, daß diese Bahn von einer Schweizer Firma gebaut wurde. "Wer hat‘s erfunden?" Sein Referat über die technischen Fähigkeiten der Schweizer führte bei uns zur Belustigung.... denn der äußerst eigenwillige Aufzug im Hotel war auch von einer schweizer Firma gebaut.

Der Tafelberg ist oben platt und man hat eine wunderbare Blumenwelt um sich herum. Außerdem einen einmaligen Blick bis zum Kap. Jedenfalls bei gutem Wetter. Es wurden jede Menge Fotos geschossen. Wir hatten ziemlich viel Zeit und konnten dort gut auf Entdeckungsreise gehen.


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Leider machte ich an diesem Punkt auch schon die Bekanntschaft der ständigen Muffeligkeit eines mitreisenden Ehepaares. Netterweise raunzte sie mich dort an, sie wollte ihren Mann filmen, wie er gekünstelt über ein paar Steine steigt, ich solle den Mund halten. Aber in einem Ton. Der hat mich gleich erschrocken. Gisela und ein anderes Ehepaar haben auch nur geguckt. Das dieses Paar nicht nur mir gegenüber des öfteren so aufgetreten ist, habe ich dann am letzten Tag erfahren.

Wieder an der Bergstation angekommen, stellte es sich als gut heraus, daß wir schon so früh morgens auf dem Tafelberg waren, denn von unten her kamen schon wieder Wolken. Als wir unten angekommen waren, hatte sich das Tischtuch schon wieder ausgebreitet.


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Es ging dann weiter entlang der Küste Richtung Simons Town. Die Landschaft war einfach traumhaft. Obstplantagen und Berge wechselten sich ab. In Simons Town besuchten wir die Kap-Pinguine. Leider hatten wir da nicht viel Zeit, wir mußten ja die 1 ½ Stunden vom Tafelberg wieder einholen. Ich muß sagen, daß zu dem Zeitpunkt die Gruppe – bis auf die obige Ausnahme – schon ziemlich zusammen gewachsen war. Was ich nie gedacht hätte.


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Von Simons Town aus ging es zum Kap der guten Hoffnung. Dieses liegt in einem Naturreservat. Dort sollen auch Affen leben, wir haben aber keine gesehen. Rudi meinte, zwischendurch werden die immer mal verjagt, weil diese sehr aufdringlich sein könnten. Wir hatten dann noch die Möglichkeit zum Cape Point hinauf zu laufen oder zu fahren. Dort ist die Aussicht noch schöner und man hat den Eindruck in einer anderen Welt zu sein. Aufgrund der etwas diesigen Wetterlage machte er Blick zur Felsenküste den Eindruck, als wenn man an einem norwegischen Fjord wäre. Dabei liegt dieser Zipfel Südafrikas noch gute 6.000 km von der Antarktis entfernt.


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Beim Rückweg holten wir uns einen Kaffee oder Tee. Wie immer, war unsere komplette Gruppe bereits 15 Minuten vor dem verabredeten Zeitpunkt am Bus. Das war während der gesamten Reise so. Nie kam jemand zu spät, nie fehlte was. Das machte auch für Rudi die ganze Sache leichter. Denn wenn von 41 Leuten einer unzuverlässig ist, ist das ganze Gruppenklima dahin.


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Vom Kap aus ging es nach Kirstenbosch in den botanischen Garten. Dort hatte ich 1 ½ Stunden Herzrasen und Bauchschmerzen. Ich hatte meinen Fotoapparat im Bus vergessen und schon Angst, daß ich den irgendwo hatte liegen lassen. Nun liefen wir zu viert durch den Park und ich konnte mich gar nicht richtig auf die Schönheiten dort konzentrieren. Deswegen gibt es von dort auch keine Bilder.... leider. Man hat auch dort wieder einen wunderschönen Blick auf die Stadt. Eine Blumenvielfalt sondersgleichen, besonders im Bereich, in dem die Proteen wachsen. Das ist Südafrikas Nationalblume.

Ich war froh, als die Zeit herum war und wir endlich wieder in den Bus steigen konnten. Dort lag meine Knipsmaschine einsam und verlassen auf dem Sitz. Glück gehabt.


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Da wir für diesen Abend ein Dinner im "Top of the Ritz" hatten, ging es gleich dorthin. Das Ritz ist leider etwas renovierungsbedürftig. Trotzdem war es ein Erlebnis, dort oben zu essen. Das Restaurant ist auf der 16. Etage und dreht sich innerhalb einer Stunde einmal herum. Wir hatten das Glück einen Tisch zu haben, von dem aus wir einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten konnten. Auch auf die glitzernde Stadt. Da es zur Zeit in Südafrika Winter ist, geht die Sonne relativ früh unter und es ist dann auch gleich dunkel – und kalt.


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Das Essen war sehr lecker und der Wein dazu auch. Wir saßen zu sechst an einem Tisch und hatten es sehr lustig. Herr O. hat immer irgendwelche Sprüche auf Lager und bringt sie zum besten. Das wir über ihn an dem Abend noch Tränen lachen würden, konnten wir da noch nicht ahnen.

Nach dem Essen hatten wir die Möglichkeit, nochmal an die Waterfront zu gehen. Der Bus setzte uns dort ab. In diesem Bereich wird auch sehr viel Straßenmusik gemacht. So trafen wir diesmal auf eine Gruppe Schwarzer, die tanzte und sang. Richtiges Afrika-Feeling. Nach einem Bummel durch die Geschäfte kamen wir vier noch auf die Idee, einen Absacker zu trinken. Da man in den üblichen Restaurants nur essen konnte, fragten wir einen Security-Mann, wo man nur einfach etwas trinken kann. Er schickte uns dann zum Pub "Fisherman‘s" Dort waren wir die einzigen Deutschen. Aber es war lustig. Vor allen Dingen das Gesicht der Bedienung, als wir 3 Wodka und 1 Brandy bestellten. Da nur der Boden benetzt war, bestellten wir dann gleich nochmal das Selbe nur doppelt.

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Irgendwann mal mußten wir ja zurück zum Hotel. Also... Taxi suchen. Wir fanden auch recht schnell eins. Wir drei Damen rutschten auf die Hinterbank. Herr O. sollte vorne neben dem Fahrer Platz nehmen. Doch leider hatte er nicht mehr daran gedacht, daß in Südafrika Linksverkehr herrscht und stieg auf der dortigen Fahrerseite ein. Wir lachten und hörten gar nicht mehr auf. Der Taxifahrer zog auch noch an dem Rucksack, denn Herr O. vor sich hatte und meinte nur "No, no, no!" und zog. Herr O. bekam langsam Angst und gab den Rucksack nach hinten und wollte sich wieder setzen. Wieder ein "No, no!" vom Fahrer. Irgendwann mal erbarmte sich jemand von uns drei Kichererbsen und hat Herrn O. darüber aufgeklärt, daß er bitte auf der anderen Seite einsteigen soll. Die Rückfahrt zum Hotel war eine einzige Lacherei.


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Am Hotel angekommen, hatten wir dann auch ein negatives Erlebnis, was Bettelei und Kriminalität angeht. Herr O. wollte bezahlen und wir drei Damen stiegen aus. Als Herr O. auch ausstieg kam hinter zwei Autos eine junge Frau an und hängte sich ihm an die Fersen. Wir wurden sie auch mit lautem "Go away!" nicht los. Schließlich kam uns die Security vom Hotel zur Hilfe und schubste die Bettlerin weg.

Die Kriminalitätsrate in Kapstadt ist extrem hoch. Und man meidet bei gutem Verstand wirklich die Straßen. Sie sind nach Geschäftsschluß gleich menschenleer. Zum Glück haben wir keine weiteren solchen Erfahrungen sammeln müssen. Auch sollte man als Frau nicht alleine Taxi fahren. Es kann durchaus passieren, daß man nicht dort ankommt, wo man ankommen will. Die Vergewaltigungsrate ist in diesem Land extrem hoch. Was verschiedene Gründe hat, auf die ich später noch zu sprechen komme.

Nun war bereits der zweite Tag dieser Reise vorbei. Am nächsten Tag war nochmal Zeit, um normal aufzustehen. In meinem Zimmer war es immer noch kalt und ich hatte die Socken anbehalten.

 

 
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