biggisreisen - Der letzte Tag - Abschied von Südafrika

Am letzten Tag gab es nochmal ein tolles Frühstück. Der Koffer ging auch gut zu. Allerdings hatte ich etwas vergessen, und mußte ihn nochmal öffnen. War ich sauer auf mich. Also, das Ganze nochmal von vorne. Aber es klappte.

Heute erwartete uns im Prinzip nicht viel. Außer viel, viel Busstrecke durch eine wirklich nicht schöne Landschaft. Wir waren doch durch abwechslungsreiche Fahrtstrecken sehr verwöhnt. Die Strecke nach Pretoria ist wirklich öde. Es tut sich nicht viel. Außer Steppe mit jeder Menge Rindern drauf, oder gar nichts, wechselte sich das Ganze nur durch Industriegebiete ab.

Eine riesige Papierfabrik vermiefte wirklich einen Großteil der Strecke und auch die Kohlebergwerke trugen nicht gerade zu einer guten Stimmung bei. Außerdem war es noch sehr windig, so daß man auch im Bus das Gefühl hatte, ständig husten zu müssen.

(Blick auf Pretoria)


Gegen Mittag machten wir Rast an einem Fast-Food-Restaurant (nein, nicht McD). Das Essen dort war aber wirklich ordentlich. Eine aus unserer Gruppe hatte sich Spare-Ribbs mit Fritten bestellt. Die Portion war so riesig, daß sie noch etwas an ihre Tochter abgegeben hat. Auch mein Bermuda-Burger war eine ordentliche Portion.

Draußen wehte ein eisiger Wind, obwohl die Sonne schien. Plötzlich tauchten am Himmel Rauchwolken auf – genau Richtung Autobahn. Ups... was ist denn da passiert? Wir erfuhren es sehr bald, denn am Standstreifen brannte ein relativ neuer Range Rover aus. Die Hitze durch das Feuer war enorm. Wir mußten ja direkt daran vorbei.


(Parlament in Pretoria)

Das war es dann aber erstmal mit Abwechslung. Während der Fahrt nach Pretoria wurde noch für Rudi und unseren Busfahrer gesammelt und ein Mitreisender bedankte sich brav für die gute Reiseleitung du die sichere Busfahrt.

Schließlich kamen wir in Pretoria an. Wir fuhren durch die Stadt in das Regierungsviertel. Ein Großteil der ausländischen Konsulate ist dort beheimatet. Mittlerweile kann man aber kaum noch erkennen, um welches es sich handelt, da aus Sicherheitsgründen die Schilder fast alle abmontiert wurden. Schade. Die Häuser waren aber alle sehr schön und gepflegt.

Am Regierungssitz machten wir dann eine Fotopause. Man hat von dem Hügel eine wunderschöne Sicht auf die Stadt. Auch der kleine Park dort ist wunderschön angelegt und man konnte gar nicht glauben, daß in Südafrika zu der Jahreszeit Winter ist. Mohnblumen, Stiefmütterchen, Strelizien, alles blühte in einer wundervollen Farbenpracht.


Da die Zeit drängte und wir noch zum Vortrekker-Denkmal wollten, mußten wir dann bald wieder in den Bus.

Am Denkmal angekommen, erklärte uns Rudi den Grund für den Bau. Weiße Siedler führten schon vor einigen Hundert Jahren Kämpfe gegen die schwarze Urbevölkerung. Es gab auf beiden Seiten in mehreren Kämpfen sehr viele Tote – auch Frauen und Kinder. Schließlich wurden die Zulus in einem harten blutigen Kampf besiegt und man einigte sich darüber, wie das Land verteilt wurde. Eine lange und auch traurige Geschichte, die in Marmorbildern im Inneren des Denkmals abgebildet ist. Dafür wurden die Gesichter der Nachfahren der Vortrekker genommen, um eine möglichst reale Darstellung vornehmen zu können.

Wir hatten dann noch die Möglichkeit, mit dem Lift hinauf zu fahren. Ich zog es aber vor, für mich ganz alleine in der Sonne zu sitzen und die Reise nochmal Revue passieren zu lassen.

Da wir schon bald zum Flughafen mußten, ging es dann wieder zum Bus. Unser Flieger ging um 19.10 Uhr. Also auf Richtung Johannesburg. Rudi erzählte uns noch ein bißchen über die Stadt und auch über die hohe Kriminalitätsrate. Leider bekamen wir von Johannesburg nichts zu Gesicht, denn es ging von der Autobahn schnurrstracks zum Flughafen. Auf dem Weg dorthin kam es noch zu einem Verkehrsstau, da direkt neben der Autobahn ein Maisfeld brannte. Teilweise waren die Flammen schon bis zur anderen Straßenseite hinübergesprungen. Es war ein komisches Gefühl so zwischen dem Feuer her zu fahren.


Der Flughafen in Johannesburg wird derzeit auch für die WM 2010 umgebaut und vergrößert. So mußten wir genau am anderen Ende parken. Rudi organisierte uns aber Kofferboys, die unser Gepäck auf Wagen luden und bis zum Check-in fuhren. Das war schonmal sehr bequem. Hier mußten wir auch Abschied von einem netten Ehepaar nehmen, welches die Reise noch auf eigene Faust um eine Woche verlängert hatte. Ihr war anzumerken, daß es ihr gar nicht gut ging damit und sie guckte auch ein wenig traurig.

Leider fanden wir den Airport nicht so sympatisch – jedenfalls nicht im unteren Teil. Es ist alles relativ dunkel und das Personal auch nicht gerade freundlich. Es ging durch einige Kontrollen und dann auch noch vor dem Check-in mit dem Koffer auf die Waage.... ja – meiner war zu schwer. Aber da mein Rucksack aufgrund seiner Größe relativ leicht war, brauchte ich nichts zu bezahlen. Gut, daß ich mich nicht noch dazu stellen mußte.... Gisela und ich gingen beim Check-in gemeinsam vor, da wir zusammen sitzen wollten. Ich verzichtete damit auch auf meinen bereits reservierten Platz. Aber ich hatte keine Lust wieder 11 Stunden ohne bekanntes Gesicht im Flieger zu sitzen.


Nach dem Check-in ging es gleich durch den Zoll und da begann dann auch der angenehmere Teil des Flughafens. Viele Geschäfte luden zum shoppen ein und wir trödelten dann noch eine ganze Zeit herum. Irgendwo trafen wir dann das Ehepaar O. wieder und sie erzählten uns, daß unser "Professor Ich-kann-alles-und-weiß-alles" wohl doch nicht so schlau war. Denn auf seinem Flugticket stand als Rückflugtag nicht der 27.08., sondern der 28.08. Komischerweise war keiner traurig deswegen. Rudi hatte allerdings die Arbeit damit, dem Paar in Johannesburg noch ein Zimmer zu besorgen, in dem sie sicher sind.

Um 18.25 Uhr hieß es dann "Boarding". Hier erlebten wir auch noch eine lustige Episode. Eine Frau versuchte sich vorzudrängeln. Frau O. fand das nicht lustig. Darauf meinte die Dränglerin: "Sorry, but I must get another flight in Frankfurt". Hä... ob die meint, wenn die schneller im Flieger ist, hat die größere Chancen ihren Anschlußflug in Frankfurt zu bekommen...? Da wir noch auf einen verspäteten Fluggast warten mußten, flogen wir dann auch noch mit 30 Minuten Verspätung ab Richtung Heimat. Wir waren aber pünktlich in Frankfurt, so daß die besorgte Dame wahrscheinlich ihren Flieger noch bekommen hat.

Der Flug war relativ angenehm. Es gab ja Bordprogramm und ich guckte so lange, bis ich einschlief. Zwischendurch hörte ich immer noch das Seufzen "Ach Gott, ach Gott" der Dame schräg hinter mir, aber irgendwann mal war es so weit, daß ich es auch nicht mehr hörte. Ab 2.30 Uhr quälte ich mich dann aber auch nur noch auf dem Sitz herum und nickte zwischendurch immer mal ein. Diesmal gab es dann ab 3.00 Uhr relativ viel zu trinken. Auf dem Hinflug war das ja leider nicht der Fall.

Es gab dann noch das obligatorische Frühstück. Ich aß etwas, obwohl ich tendenziell um 4.00 Uhr morgens nicht gerade Hunger habe. Aber es dauerte ja noch etwas, bis ich irgendwo was zu Essen bekam.

Pünktlich um 5.55 Uhr landete unsere Maschine dann am Flughafen in Frankfurt und es hieß, Abschied nehmen von Menschen, die man liebgewonnen hat. Am Kofferband umarmten und verabschiedeten wir uns dann offiziell. Es waren sehr nette Menschen, die ich kennen lernen und mit ihnen diese Zeit verbringen durfte. Intelligente und lustige Gespräche, sowie Erfahrungsaustausch und dumme Zufälle. Menschen, die für mein weiteres Leben einen Fortschritt und Motivation gebracht haben. Es war schön, diese Menschen kennen lernen zu dürfen.

Am Ausgang standen für einige Abholdienste – mein Mann war auch dabei – und es ging in die einzelnen Heimatwohnorte. Einige hatten noch etliche Stunden Bahnfahrt vor sich. Die streikte ja nun doch nicht. Mir standen noch 5 Stunden Autobahn bevor. Andere waren innerhalb von einer Stunde zu Hause und freuten sich schon auf ihr Bett.

Danke, daß ich Euch kennen lernen durfte!

Hambani kahle! Sobonana! Ngiyabonga.

(Auf Wiedersehen, die ihr geht. Man sieht sich! Danke!)

 



15. Tag – 27.08.2007 – Auf nach Johannesburg

 
Insgesamt waren schon 51966 Besucherhier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden