Unsere erste kollektive Familienflugreise führte uns im Jahr 2004 auf die Insel Kreta.
Nach eingehender Beratung in der Familie und intensiver Suche unseres Beraters im Reisebüro, fanden wir auch tatsächlich einen Flug für 6 Personen ab Friedrichshafen.
Für eine Woche wollten wir uns auf der schönen und interessanten Insel erholen und Sonne tanken.
Der Hinflug war in Ordnung – wir flogen mit Hamburg International. Und wir landeten am frühen Abend in Heraklion. Unser Endziel war der Ort Chersonnissos-Analipsis.
Es wurden vor unserem Hotel fünf andere angefahren und bis wir im Hotel waren, war es bereits dunkel.
Natürlich ist man immer aufgeregt und fragt sich, was erwartet einen. Die Lobby des Hotels Stella Village war sehr schön und das einchecken ging auch sehr zügig voran. Anschließend wurden wir vom Hotelchef persönlich zu unserem Zimmern gebracht.
Die Anlage war damals in einem noch guten Zustand, so daß mich heute die Bewertungen bei Holidaycheck ein wenig erschrecken. Ich kann also keine Empfehlung für dieses Hotel abgeben.
Wir hatten zwei nebeneinanderliegende, sehr großzügige Zimmer, die auch ordentlich waren. Interessant war nur das Bad. Relativ klein, aber sauber. Nur hing über der Toilette ein Zettel, auf dem Stand, daß es verboten sei, Toilettenpapier einzuwerfen, da ansonsten die Rohre verstopfen würden. Naja... ob man sich dran hält, ist die eine Sache, das was einen erwarten würde, wenn man sich dran hält, die andere. Mangels Duschvorhang hatten wir auch regelmäßig einen kleinen See im Bad. Früher habe ich mich über so etwas geärgert und immer versucht, die Spuren selber zu beseitigen. Mittlerweile sehe ich das etwas anders: Das Hotel ist nicht in der Lage Duschabtrennungen anzubringen, also müssen die auch für die Folgen aufkommen. Selbstverständlich verursache ich nicht extra einen Bodensee im Bad, aber die tägliche Körperpflege fordert nunmal diesen Obulus.
Der Blick ging direkt in den schön angelegten Garten des Hotels. Da wir im Erdgeschoß unsere Zimmer hatten, war es für unsere langsam heranwachsenden Töchter ein Vorteil. So konnten sie ihre abendlichen Erstversuche im Bereich Party ein wenig ausdehnen, ohne ihren Bruder wecken zu müssen.
Nachdem wir unsere Koffer abgestellt hatten, gingen wir zur Poolbar. Dort erhielten wir noch einen kleinen Imbiß und lernten gleich einen der Kellner kennen, der keinen Hehl daraus machte, daß er unsere Töchter interessant fand. Der Wein war lecker und das Essen auch. Man konnte nicht meckern.
Die abendliche Animationscrew lernten wir auch gleich kennen. Es waren einige junge Männer aus Deutschland, Frankreich und Österreich, sowie die Animations-Chefin, die Deutsche war. Das abendliche Spiel hieß "Limbo" und mein armer Mann wurde gleich vom Tisch weggezogen und mußte Limbo-Tanzen, was natürlich bei uns am Tisch dazu führte, daß wir ständig am lachen waren. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt meine "Waffe", den Fotoapparat nicht dabei.
Nachdem wir alle satt und auch irgendwie müde waren, zogen wir uns aufs Zimmer zurück und schliefen auch recht bald ein. Unser Jüngster war bei uns im Zimmer und die drei "Großen" nebenan.
Leider sind die Wände in diesem Hotel extrem hellhörig, so daß wir nach 5 Jahren nochmal in den Genuß kamen, wie es ist, wenn nachts ein Baby schreit. Leider fanden die zugehörigen Eltern den Aus-Knopf entweder gar nicht oder nur sehr schwer, denn das Gebrüll ertönte über einen längeren Zeitraum. Irgendwann mal schliefen wir wieder ein.
Am nächsten Morgen wurde erstmal gefrühstückt. Das Buffet war im Vergleich, zu dem was wir mittlerweile gewöhnt sind, relativ übersichtlich. Aber es reichte aus, um satt zu werden.
Danach machten wir uns erstmal auf den Weg, um den kleinen Ort und seinen Strand ein wenig zu erkunden.
Der sehr kleine Strand des Hotels ist direkt gegenüber, aber wirklich klein. Als einladend würde ich ihn nicht bezeichnen. Wir gingen dann sowohl weiter rechts als auch links vom Hotel. Die Strände dort waren relativ grobsandig und auf dem Weg zu dem links von dem Hotel liegenden Strand kamen wir an ziemlich felsigen Abschnitten vorbei, die uns aber bei einem abendlichen Spaziergang durch ihre Vielfalt an Muscheln, kleinen Krebsen usw. überraschten.
Außerdem mieteten wir noch für drei Tage ein Auto, damit wir auch etwas von der Insel sehen konnten. Wir gehören nicht zu denen, die am Anreisetag durch die Hoteltüre gehen und erst am Abreisetag wieder aus dieser heraus kommen.
Da unser Jüngster bereits anfing zu quengeln, zogen wir dann wieder Richtung Hotel und verbrachten den Tag dort am Pool. Da ich aber von Analipsis noch nicht genug gesehen hatte, gingen unsere Töchter und ich nochmals in den Ort, um dort Postkarten und Briefmarken zu kaufen. Im Vorfeld dieser Reise hatte man uns gesagt, daß wir auf keinen Fall im Hotel einkaufen sollten, die hätten überzogene Preise. Das dies nicht immer richtig ist, durften wir nun erfahren.
Wir gingen also wieder rechts raus, da in dieser Richtung auch Geschäfte waren. Ein kleiner Andenkenshop hatte wirklich schöne Postkarten und wir deckten uns dort schonmal mit einigen ein. Nun kam aber die Überraschung: Der Verkäufer erklärte uns in englisch, daß die Briefmarken bei ihm 5 ct. pro Stück mehr kosten würden, weil er die ja in Heraklion auf der Post kaufen müsse. Das wäre auf Kreta überall so. Hä?? Naja, glauben wir es mal. Hätte ich doch nicht geglaubt. Aber das ehrliche, freundliche Gesicht des Händlers ließ in mir keinen Zweifel aufkommen.
Zurück im Hotel legten wir uns auch den Pool. Das Hotel hat mehrere zur Auswahl, so daß die ganze Familie auf ihre Kosten kam. Sowohl für die Schwimmer, als für unseren Zwerg, der zu diesem Zeitpunkt noch Nichtschwimmer war, ideal. Zum Strand zog uns ehrlich gesagt nichts. Obwohl mit Schnorcheln und Strandschuhen bestückt, fanden wir es am Pool etwas einladender.
Florian fand es dann auch sehr witzig, mit dem Schnorchel im Pool herumzuplanschen und konnte gar nicht mehr aufhören.
Am Abend war er so fertig, daß er während des Essens einschlief. Eine kurze Frage von ihm "Darf ich einschlafen?" und schon plumpste sein Kopf nach hinten. Mein Mann hatte dann die tolle Aufgabe, unseren 5 ½ jährigen Sohn das lange Stück durch die Hotelanlage zu tragen, um ihn ins Bett zu bringen. Das Babyphon hatte genügend Reichweite, so daß wir in Ruhe weiter essen konnten.
Viele werden jetzt im Hinblick auf das Verschwinden von Madeleine im letzten Jahr sagen, daß dies verantwortungslos war. Dem möchte ich aber hinzu fügen, daß wir nicht nur das Babyphon im Zimmer deponiert hatten, sondern unser größerer Sohn sich nach dem Essen auch aufs Zimmer zurück zog und somit eine gute Bewachung gewährleistet war.
Am nächsten Tag bekamen wir dann unser Auto und unsere drei geplanten Ausflüge folgten.