biggisreisen - Urlaubserlebnisse




Was man im Urlaub so alles erlebt

 

Natürlich fehlen nicht die Drücker, die einem Massagen etc. verkaufen wollen. Die haben auch einen Riecher dafür, wer neu ist und wer nicht. So kamen wir gleich innerhalb einer Stunde in den Genuß, mit einem dieser Verkäufer in Kontakt zu kommen.

Zuerst wußte ich nicht, was dieser wollte, denn er sprach immer von einem "Kilopatra-Bad". Was ist das????? Da dieser Mensch auch noch sehr schnell und ununterbrochen sprach, kam ich gar nicht dazu, ihn zu fragen, was ein "Kilopatra-Bad" ist. Schließlich sah ich dann auf einem Flyer, das er "Kleopatra-Bad" meinte. Ah... da kommen wir der Sache schon näher.

Wir ließen uns dann ein Paket aufschwatzen: 2 x "Kilopatra-Bad" für meinen Mann und mich und dann noch 4 x Massage für mich und ein Kokosnuss-Peeling für meine Tochter. Lassen wir uns mal überraschen. Türkisches Hamam kannten wir ja schon, aber noch nicht "Kilopatra". Es war dann auch ganz lustig, denn man setzte uns zuerst für 10 Minuten in eine Sauna – und daß bei 35 ° im Schatten draußen.... Aber dadurch sollten die Poren geöffnet werden.

Dann ging es zur Massage, herrlich. Ich hatte eine sehr nette Frau, die mich massierte. Jedenfalls beim ersten Mal. Was ich auch als angenehm empfand war, daß die Seitenwände nach oben offen waren, so daß man keine Angst haben mußte, "angegriffen" zu werden. Außerdem wird der Körper mit Handtüchern abgedeckt und nur der Teil freigelegt, der massiert wird.

Nach der Massage ging es in den Raum zum Kokosnuss-Peeling Mal was ganz Neues. Aber es war angenehm. Das Kokosöl hinterläßt eine Haut wie ein Kinderpopo. Nach ca. 10 Minuten eingewickelt in Handtücher ging es zum Abduschen und anschließend noch 10 Minuten in den Whirlpool.

Auch unseren zweiten Tag verbrachten wir am Strand. Eigentlich war dieser Urlaub auch aufgrund diverser Vorkommnisse zu Hause, mehr zum relaxen als zum abenteuern gedacht. Bis auf die drei Ausflüge haben wir nichts weiteres geplant.

Gleich an diesem Tag machten wir dann Bekanntschaft mit zwei Familien. Eher einer zusammengewürfelten Reisegesellschaft: Oma mit Tochter und Enkel und Ehepaar mit Enkeltochter. Diese Gesellschaft sollte in unserem Urlaub noch für ein paar extravagante Erlebnisse der Beziehung Mutter ./. Tochter sorgen. Wenn man jemanden neu kennen lernt, denkt man sich ja erstmal nichts, aber bei denen wußten wir schnell wie der Hase hüpft: Tochter sagt Mutter, was abgeht – und das ganze Hophophop.

Wenn es Sit-Com noch nicht gäbe, die zwei hätten das erfunden. Die Wortspiele waren oft köstlich und wir mußten uns oft bremsen, daß uns die Tränen nicht vor lachen liefen. Ich fand es aber extrem blamabel, wie die Tochter (51) mit ihrer 70jährigen Mutter – nicht senil, nicht dement und körperlich sehr fit – umsprang. Das ging los von der abendlichen Getränkebestellung: "Mama, Du trinkst jetzt einen Rotwein, damit ich schlafen kann und Du Deine Klappe hältst." Mutter.: "Was ist, wenn ich keinen Rotwein will." "Macht nichts, Du trinkst den trotzdem." Usw. Jeden Abend das gleiche Spiel. Und auch am Strand.... was Anfangs noch lustig war, wurde während des Urlaubs immer mehr zur Belastung und ich stellte mich am Strand mehr als ein Mal schlafend, wenn ich Tochter oder Mutter auf unsere Liegestühle zuwackeln sah. Oder mußte ganz plötzlich auf Toilette....

Der anderen Familie und auch dem Sohn war es unendlich peinlich, was da oft abging. Kommandos von morgens bis abends – nicht nur für die Mutter, sondern auch für den 18jährigen Sohn und die anderen. Was zu tun uns zu lassen ist. Heute machen wir den Ausflug, morgen den usw. Selbst vor uns schreckte die Frau nicht mehr zurück und wollte uns auch irgendwelche Ausflugsfahrten aufschwatzen, die wir unbedingt zu machen hätten. Wir bedankten uns immer höflich, ignorierten die Tipps aber.... zumal sie zum größten Teil aus Reinfällen bestanden, wie sich nacher rausstellte. Billig gebucht und schlechte Qualität. An den beiden letzten Tagen vermißten wir diese Unruhe aber schon fast.... und auch das Lustige an den Dialogen. Wir wußten gar nicht, was wir machen sollten ohne die guten Ratschläge und Tipps..... ggggggg*

Meine zweite Massage hatte ich dann bei einem Mann, obwohl ich ausdrücklich gewünscht hatte, von einer Frau massiert zu werden. Allah!!! Warum der mich gefragt hat, ob ich "soft"; "medium" oder "strong" massiert werden wollte, weiß ich nicht Ich weiß nur, daß ich mich nach der Massage gefühlt habe, als wenn ich unter einen Lkw gekommen wäre. Blaue Flecken an den Oberschenkeln waren auch das Ergebnis. Bei meinem nächsten Massagetermin habe ich mich deswegen auch beschwert und prompt wieder eine Frau bekommen. Die ging dann auch wieder sanfter mit mir um.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß der Masseur Streit mit seiner Frau hatte und diesen an mir ausgelassen hat. Wie die Massage-Stufe "strong" ist, möchte ich gar nicht wissen.

Links und rechts vom Hotel befinden sich mehrere Geschäfte, in denen man beim shoppen auch relativ in Ruhe gelassen wird. Außerdem befinden sich auf der Straße auch Kaufhäuser und Geschäfte mit Festpreisen. Aber auch hier muß man gucken.

Ziemlich am Anfang kauften wir schon Papyros und ich war überrascht, wie preiswert diese sind. In dem Geschäft fühlte ich mich aber auch gut aufgehoben und der Verkäufer nahm sich alle Zeit der Welt für unsere Familie und eine Bekannte von meiner Tochter, die mitgekommen war. Es war sehr angenehm.

Gegenüber auf der anderen Straßenseite gibt es auch Geschäfte. Dort ist man aber wesentlich aufdringlicher. Vor einem Geschäft wurden wir regelrecht reingedrängt und mußten fast schon fliehen. Ein "la shukran" von mir faßte der Verkäufer als Einladung zu einer Diskussion über die Bezeichnung "habibi" auf: Er: "Du sprechen arabisch? Mir sagen, was bedeutet habibi." Klar, bin ja nicht auf den Mund gefallen, erkäre es ihm: "Das sind die europäischen Frauen, die ihr braucht, um an Geld, Handys, neue Autos und Häuser zu kommen." Oh.... !!! War mutig von mir. Leicht angesäuert wandte er sich dann an Kathrin: "Du mir erklären, Mama sagt falsch." Kathrin gab aber die gleiche Antwort wie ich. Als Danke erhielten wir einen Haufen arabischer Beschimpfungen. Aber warum soll ich nicht die Wahrheit sagen????

Danach war für uns die gegenüberliegende Seite zum shoppen und bummeln gestorben.

Da während unseres Aufenthaltes eine bekannte Familie ebenfalls in Hurghada war, trafen wir uns an einem Abend mit diesen. Wir mußten mit dem Taxi nach Sakalla fahren. Vorsichtshalber hatte ich mich bei der Guest-Relation erkundigt, was ein Taxi kosten dürfte. Mit diesen Infos bewaffnet, stolzierten wir dann abends nach dem Essen aus dem Hotel und bekamen auch gleich ein Taxi. Die fahren da ständig rum und hupen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ich frug den Fahrer nach dem Preis uns er meinte 20 L. E. Das war zu hoch. Aber ich machte dann einen Deal mit ihm. Ich gäbe ihm 15 L. E., wenn er "schweia, schweia" führe (also langsam), bekäme er die 20 L. E. Er fuhr auch schön langsam und bekam die 20 L. E. In Euro ist das 2,50 Euro. Ich halte es für albern über Centbeträge in einem armen Land zu streiten, hielt es aber für ein gutes Druckmittel....

Der Abend war sehr lustig und auch lange. Gegen 1.00 Uhr – Florian schlief schon im Sand der Beach-Disko – beschlossen wir dann ins Hotel zu fahren. Da unsere Bekannten zwei Mitarbeiter ihres Hotels mit dabei hatten, kamen wir in den Genuß eines "Privatchaffeurs", d. h. einer der beiden hielt einen Mini-Bus an und verhandelte irgendwas mit dem Typen und wir konnten einsteigen. Er brachte uns dann auch in einer rasanten Fahrt zum Hotel – es gab ein Trinkgeld.

Unsere Bekannten besorgten dann für Kathrin noch ein Bändchen für deren Hotel. Es hieß also, Kathrin morgens ein Taxi zu besorgen. War kein Problem. Muß das aber aus einem anderen Grund erzählen.... Jedenfalls machte ich dem Taxi-Fahrer noch klar, daß er die Finger von meiner Tochter zu lassen habe und sie gesund in dem anderen Hotel abzuliefern habe, sonst bekäme er Probleme. Was er auch getan hat.

Am nächsten Morgen wollten Kathrin und ich dann nach Dahar fahren.... wir kommen aus dem Hotel und schon hält ein Taxi. Der Fahrer vom Vortag. Ich hatte das Gefühl, der wäre am liebsten weiter gefahren, so hat der geguckt... schon wieder die deutsche Hexe mit ihrer blonden Tochter.... Jedenfalls fuhr er uns dann zu unserem Zielort und wir vereinbarten, daß er uns ca. 1,5 Stunden später dort wieder abholen sollte.

Das das nicht ganz unser Zielort war, merkten wir dann erst, aber das war egal. Wir erkundigten uns dann weiter in einem ägyptischen Supermarkt nach dem Bazar.... der Mann konnte kein Englisch. War herrlich! Jedenfalls dachten wir, 1 km zu laufen wäre kein Problem, aber es ist ein ägyptischer Kilometer – entspricht ungefähr dem 3fachen. Wir entschlossen uns dann doch zu fahren. Netterweise hielt gerade so ein Minibus vor unserer Nase, der auch zum Bazar fuhr. Darin ein Haufen Schulkinder, zwei Frauen und zwei Männer. Die Kinder gackerten und lachten und drehten sich immer wieder um. Für die muß es eine Sensation gewesen sein. Als sie an ihrem Zielort ausstiegen, drehten sie sich nochmal alle um und winkten freundlich.

Schließlich kamen wir am Bazar an. Von der Türkei eher verwöhnt, war das etwas ärmlich. Naja.. Hauptsache ich bekam meine Gewürze und ein bißchen orientalisches Flair. Die Händler sind wesentlich aufdringlicher als in Side oder Manavgat. Auch gibt es nicht so viel Auswahl an Klamotten. Eher das typische Ägyptische: Gewürze, Shishas und Messingteller (sehr schön, aber ich weiß nicht, wohin damit!) Am Straßenrand saßen Männer und palaverten oder telefonierten mit dem Handy.

Wir bummelten da so durch und gelangten dabei auch durch Seitenstraßen, in die selten Touristen kommen. Kinder spielten verschmiert im Dreck, Katzen liefen überall herum, Frauen ließen ihre Fladenbrote auf dem Straßenboden in der Sonne gehen... Dann ein Haufen Menschen, alte Männer, kleine Kinder und Frauen in der Burka. Alle streckten die Hände in eine 50 x 50 cm Öffnung in einer Wand und schrien kunterbunt durcheinander und zerrten sich gegenseitig von der Öffnung weg. Was war da los??? Es war eine Bäckerei, in der es staatlich subventioniertes Brot gab. Darum ging es. Um Brot – unser Grundnahrungsmittel.

Wir gingen dann weiter zur Hauptstraße. Dort tranken wir erstmal was und überlegten, bei welchem Händler wir dann unsere Gewürze kaufen sollten... ich glaube, ich habe mich für den falschen entschieden.... zwar sehr nett – aber der hat mich – bin ich mir sicher – vollkommen über den Tisch gezogen. Normalerweise falle ich nach den Türkei-Urlauben nicht mehr drauf rein, aber diesmal leider ja.... nicht nur finanziell, sondern auch von den Mengen her.. Anstatt 100 gr. Paprika gab er mir 160 gr. usw. Schließlich mußte über den Preis verhandelt werden und da war ich froh, daß ich saß. Ich konnte ihn trotzdem noch um 200 L. E. runterhandeln – und habe immer noch zu viel bezahlt! Das nächste Mal frage ich nach, wo ich gut und preiswert Gewürze kaufen kann! Eine Lehre!






Zum vereinbarten Zeitpunkt fuhren wir dann zum Treffpunkt mit unserem Taxifahrer zurück, der auch tatsächlich auf uns wartete. Es ging dann zum Strand – auf unsere Lieblingsliegeplätze... Was wir komisch fanden, die vier Plätze waren – bis auf ein Mal – immer frei! Dabei empfanden wir sie als die besten Liegeplätze des ganzen Hotels: Jeder, der zur Toilette wollte, zum Duschen oder zur Bar mußte an uns vorbei. Wir hatten ein super Unterhaltungsprogamm. Herrlich! Der Handtuch-Mann wußte auch schon wo wir lagen. Selbst ohne Trinkgeld brachte er uns die Handtücher zur Liege – wir gaben ihm dann welches! Aber er machte das, bevor er Bakschisch erhalten hatte.

Auch der Massagen-Kilopatra-Verkäufer wußte, wo wir liegen, Ahmed, der sächselnde Ägypter ebenso, wie Nur, der Surflehrer usw. Es waren einfach unsere Plätze. Ohne vorherige Handtuch-Reservierung, ohne morgendliches Stressing mit irgendwelchen anderen Gästen. Nichts... die vier Liegen direkt an der Strandbar neben der kleinen Palme gehörten zwei Wochen uns!

Was uns ein wenig verwundert ist in Ägypten folgendes: Das man am Hoteleingang durch eine Sicherheitsschleuse muß, ist ja ok. Das Land befindet sich noch immer in einer politischen Ausnahmesituation – es gibt zwischen Israel, Palästina und Ägypten noch immer keinen Friedensvertrag und fundamentalistische Fanatiker lauern überall. Das aber am Strand auch Mauern sind, die die Hotels fein voneinander trennen, fanden wir doch merkwürdig.

Nach rechts runter am Strand kann man ja noch einigermaßen laufen, aber links – nada! Was tun. Mich reizte die schöne Sandband, um von dort aus Fotos zu machen... Irgendwann mal ritt mich der Teufel und ich traute mich "rüber" über die Mauer. Aber Richtung Osten, denn das Nachbarhotel war in fester Hand von GUSlern. Nur wie trickst man den Kerl am Strand aus... den Wachposten? Beim Hinweg hatte ich Glück – er machte gerade Kreuzworträtsel. Nur der Rückweg. Naja. Erstmal da lang laufen. War sehr schön – obwohl der Sand an unserem Strand schöner war. Jedenfalls konnte ich meine Fotos machen. Dann wieder zurück. Vor mir lief auch eine Frau aus unserem Hotel – ich hatte mein Bändchen unter die Uhr geklemmt – die wurde erstmal zusammen gepfiffen. Ohweia... ich wartete dann erstmal eine Weile und der Wachmann ging wieder zu seinem Kreuzworträtsel – und dann wieder ab – nicht in den Westen – aber auf die richtige Seite der Mauer. Das war etwas, was ich in Ägypten vermißte, die langen, schönen Strandspaziergänge, die ich oft gemacht habe, um über alles Mögliche nachzudenken, Lösungen zu finden, oder einfach mal so.

Letztendlich hatten wir einen schönen, erholsamen und lehrreichen Urlaub. Die zwei Wochen vergingen wie im Fluge und waren sehr schön. Wir lernten wieder nette Menschen kennen, wenn auch nur für ein paar Tage, die unser Leben aber bereichert haben. Der Dame, die ihre Mutter ständig herum kommandiert hat, habe ich übrigens am letzten Urlaubstag gesagt, daß ich das nicht gut fände. Auch, daß sie es unterlassen soll, ständig von Altenpflege, die sie leisten müßte, zu reden... ihre Mutter war nicht pflegebedürftig. Dabei habe ich ihr von meiner Familie erzählt und ihr klar gemacht, daß das Pflege und Anstrengung ist (Mutter hatte MS und Oma gleichzeitig Demenz). War super! Ob die Frau das verinnerlicht hat, glaube ich nicht, denn wie ich mittlerweile erfahren habe, ging der Kommandoton auch am Flughafen weiter. Schade....

Trotzdem, ein Danke an alle, die diesen Urlaub und seine Erlebnisse ermöglicht haben. An die vielen netten Helfer im Hotel, an Bärbel, die sich nicht in unserer Ticket-Aktion unterkriegen ließ und an meine Kinder, die immer noch gerne mit in Urlaub fahren –und ich sie gerne mitnehme.

 

 

 

 

 

 

 
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