7. Tag – Rhodos – 19.08.2009
Schon kurz nach dem Frühstück legten wir in Rhodos an. Wir hatten Glück denn der Liegeplatz war gleich an der Altstadt. Mit zwei Damen, die wir auf der Reise kennengelernt hatten, mieteten wir dann ein Auto. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich gerne auf diese Bekanntschaften verzichtet hätte, denn die eine log permanent, dass sich die Balken bogen, merkte aber nicht, dass alle anderen wussten, dass die Stuss erzählt. Die andere Dame war etwas übergesprächig und meinte, uns ständig herumkommandieren zu müssen, was zu fotografieren wäre und wohin wir müssten usw. Ihre permanente Aufforderung auf dem Rückweg von Lindos nach Rhodos an einem Supermarkt anzuhalten, ignorierte ich als Fahrer.
Es ging dann also zur Mietwagenstation. Uff… wenn ich das gewusst hätte. Also, es war schon eine Examensprüfung überhaupt was zu bekommen. Ein Vermieter hatte dann noch irgendein Fiat-Croma zum Verleih – zu einem Horrorpreis. Aber was wollten wir machen. Schließlich hatten wir nicht vor, den Tag im Hafen zu verbringen. Also schlugen wir ein und mieteten dieses Fahrgerät. Sauber gemacht war es auch nicht, aber egal, so konnten wir wenigstens ohne schlechtem Gewissen darin herum hausen.
Nach gut einstündiger Autofahrt landeten wir dann in Lindos. Wir wollten ja auch gerne zur Akropolis rauf. Dazu muss ich auch sagen, dass dieser Tag der mit Abstand heißeste auf der ganzen Reise war. Wir hatten uns echt was angetan. Aber mit dem Ziel der Akropolis vor Augen, mussten wir das einfach tun. Zunächst hieß es Parkplatz suchen. Das war schon eine Schwerstarbeit. Schließlich fanden wir einen, zwar etwas abgelegen, dafür aber unter einem Olivenbaum – also schattig.
Nun standen wir da und vor uns ein langer, steiler Aufstieg zur Akropolis. Also… dachten wir. Wie wir Frauen nun mal sind, setzten wir uns das Ziel und jeder versprach sich eine Belohnung dafür, wenn wir oben angekommen sind. Angefangen vom Eis, bis zu irgendeiner Handarbeit usw. Ich versprach mir selber noch nichts, fand dann aber beim Aufstieg einen Händler mit wunderschönen handgemalten Bildern. Davon wollte ich eines haben.
So tippelten wir dann langsam die vielen Treppen hinauf und hielten immer wieder zwischendurch kurz an, um etwas zu trinken und zu verschnaufen. Aufgrund dessen, dass der Berg/Hügel bzw. der Weg zur Akropolis, gut mit kleinen Geschäften bebaut ist, war es dann doch nicht so schlimm. Wir hatten Ablenkung genug und plötzlich standen wir dann vorm Eingang zur Burg.
Von dort oben hat man eine wundervolle Aussicht über die Insel Rhodos, das Meer bis hin zur türkischen Küste. Es hat sich wirklich gelohnt. Weiter ging es dann nochmals eine steile, schmale Treppe hinauf, die uns zur Akropolis und ins Burginnere führen sollte. Warum es Menschen gibt, die auf einer 1m-breiten Treppe, die man hinauf- und hinabsteigen muss, auch noch stehen bleiben, und fotografieren müssen, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Klar, die Aussicht war gigantisch, aber man muss doch nicht in so einer Situation den Fotoapparat schussbereit und die Video-Kamera im Dauerbetrieb haben.
Irgendwann mal kamen wir dann jedenfalls oben an und tippelten über antike Fußwege, die zu Knochenbrüchen führen könnten, über die sich jeder, der den Hippokrates-Eid geleistet hat, freuen würde. Allerdings ist die Akropolis dort oben eine Replik und viel Antikes ist nicht mehr vorhanden. Aber schön war es trotzdem. Da sich dort ganze Busladungen aufhielten, war es natürlich von der Lautstärke her, sehr intensiv. Ein Genuss für Mußeliebhaber also eher nicht.
Auf dem Rückweg kauften sich Kathrin und ich dann unsere „Gelübde“-Bildchen. Und das Eis, das gab es natürlich auch. Wir saßen dann noch lange an dem Vorplatz, bevor man den Aufstieg nimmt, unter der schattigen Platane und beobachteten die wirren Autofahrer, tobende und pfeifende Polizisten und schleckten unser Eis. Nächster Zielpunkt war der Strand von Tsambeki. Liest sich wie der Name eines Strandabschnittes in Kenia – ist aber einer der schönsten Strände auf dieser Insel.
Dort aßen wir erst mal eine Kleinigkeit und legten uns dann noch gut 1,5 Stunden in die Sonne. Wir mussten ja noch zurück und wollten noch durch die Altstadt von Rhodos tippeln. Wenn man schon mal da ist… Das Wasser war so warm, dass sogar ich in die Fluten des Mittelmeeres sprang. Herrlich… 35 ° Wassertemperatur. Ein Genuss… ein Traum…. Genauso liebe ich es…
In der Sonne trockneten die nassen Badesachen sehr schnell und so machten wir uns dann nach dieser wunderschönen Badepause auf nach Rhodos-Stadt. Dort stellten wir dann das Auto schon mal auf dem Parkplatz des Vermieters ab. Nahmen aber den Schlüssel nochmal mit, weil wir uns das Mitschleppen unserer Rücksäcke und Trinkflaschen sparen wollten. Ach ja.. getankt hatte ich auch nicht, da die Tankanzeige kaputt war und ich gar nicht wusste, ob ich tanken muss oder nicht… Wie so manches an diesem Auto nicht oder nicht mehr funktionierte… u. a. hakte der Schalthebel dermaßen, dass ich fast schon dagegen schlagen musste, um vom 1. In den 2. Gang zu kommen.
Rhodos-Stadt – bzw. die Altstadt – ist total schnuckelig. Umgeben von der alten Stadtmauer findet man dort kleine Gassen, Plätze, wunderhübsche Tavernen und Brunnen. Trauben, die in Netzen zwischen den Häusern hängen und natürlich wieder mal die typischen Geschäfte. Wir schlenderten dann noch eine Weile und trafen so manchen Mitpassagier. Aufgrund der großen Hitze, an dem Tag wirklich abartig, machten wir uns dann aber auch bald auf den Weg, um zum Schiff zu gelangen.
Leider mussten wir am Abend dann einmal quer durch das Hafengelände laufen. Morgens war noch das Tor direkt vor der AIDAvita geöffnet, so dass wir direkt in der Altstadt waren. Da ging es flott, aber an dem Tag leider nicht. Außerdem hatte es mittlerweile einen starken Wind, von dem wir in der geschützten Altstadt nicht viel mitbekommen hatten.
An dem Abend bin ich dann ausnahmsweise mal früh ins Bett. War langsam k. o. Die vielen Eindrücke, die langen Nächte und Tage schlauchen einen doch ganz schön.
Die Reise setzte sich dann in der Nacht Richtung Santorini fort. Das war auch unser letztes Reiseziel.