Nach einem guten Frühstück machten wir uns – auch bewaffnet mit Tipps von Carolin – auf den Weg zum Eiffelturm. Von unserer Metrostation Poissoniere ging es zunächst zur Chaussee La Fayette und von dort aus zum Trocadero. Von dem Platz aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Eiffelturm. Da wir mal wieder sehr früh unterwegs waren, war dieser auch noch angenehm leer. Leider waren die Springbrunnen dort noch nicht voll in Betrieb. Aber das machte nichts, alleine der Blick auf den Turm war schon faszinierend genug.
Wir überquerten dann die Straßen – mal wieder nach den in Paris üblichen Regeln – und die Seine. Auch dort wieder jede Menge Polizei und Militär. Um auf den Eiffelturm zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten: die Treppe (über 1000 Stufen) oder mit dem Aufzug. Natürlich war da eine Schlange.
Es gibt zwei Anstellmöglichkeiten, einmal für Gruppen und einmal für Individualtouristen. Nach schon gut 30 Minuten waren wir an der Reihe. Es geht dann erstmal mit dem Schrägaufzug hinauf zur 2. Etage. Da wir wieder ein "Problem" hatten – vielmehr meine Tochter – suchten wir da erstmal nach der Lösung, die sich da aber nicht fand. Also, auf zur 3. Ebene. Da fährt ein normaler Lift. Da dieser aus Glas ist, kann man wunderbar schauen, wie die Welt unter einem immer kleiner wird. Oben angekommen, hatten wir eine tolle Aussicht, die ich aber zuerst gar nicht genießen konnte, da ich unter Höhenangst leide.
Da man auch die Bewegungen des Turmes ein bißchen merkt, war es zunächst für mich eine Katastrophe... aber nach einiger Zeit ging es. Leider hatten wir auch an diesem Tag die übliche Dunstglocke. Aber das machte uns nichts. Wir genossen die Aussicht und freuten uns darüber, daß wir schon so früh dort angekommen waren, denn von oben konnte man schön sehen, wie die Schlange vor der Kasse immer länger wurde – ich konnte da nicht sehen, da ich mich nicht traute, mich so weit über das Geländer zu beugen.
Nach einer guten dreiviertel Stunde verließen wir dann die Plattform wieder. Zur Freude meiner Tochter gab es dann dort das ersehnte Etablissement. Vom Eiffelturm aus ging es dann erstmal wieder zum Trocadero. Dort holten wir uns an einem Imbißstand erstmal etwas zu Essen und einen Kaffee. Danach benutzten wir dann eines der öffentlichen Toilettenhäuschen. Was sehr witzig war, wenn man nicht weiß, was da passiert. Ein englisches Ehepaar stand auch rätselnd davor. Jedenfalls war dieses WC sauberer, als manches, was wir in Bistros gesehen haben.
Auf Anraten unserer Rezeptionistin machten wir dann eine Seine-Rundfahrt mit dem Schiff. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. U. a. auch den Batobus. Dieser hält an allen möglichen Sehenwürdigkeiten und man kann ein- und aussteigen, wo man will. Mit der Carte-Orange erhält man 2 Euro Verbilligung. Wir sind aber mit dem anderen Boot gefahren (10 Euro). Die 1 ½ stündige Rundfahrt führt an allen möglichen Sehenswürdigkeiten vorbei und man hat auch die Möglichkeit, die "Wohnungen" der unter den Brücken lebenden Clouchards zu sehen. Die Erklärungen erfolgen teilweise über Band zum Teil auch "live" in allen möglichen Sprachen – auch Deutsch und waren interessant. Nervtötend war das ständige Musikbedudel.
Nach der Rundfahrt entschlossen wir uns noch zum Invalidendom zu laufen. Mit einigen Umwegen fanden wir ihn dann auch. Da wir nicht durch den Park gelaufen sind, sondern durch die Straßen, mußten wir uns immer wieder neu orientieren.. jaja, Frauen und Landkarten. In einem Supermarkt deckten wir uns noch mit Wasser und einem kleinen Imbiß ein.
Zu unserer Überraschung war die Kirche aber um 16.45 Uhr schon geschlossen... naja... ok. Ist halt so. Allerdings haben alle anderen Museen in Paris teilweise bis 21.00 Uhr oder noch länger auf. Von dort ging es dann in Richtung Pont Alexandre III. Diese Brücke ist wunderschön im Barockstil gestaltet. Nach einigen Fotos und der Besichtung ging es dann wieder zur Metro und ab ins Hotel.
Auch an diesem Abend gingen wir wieder zu "Michelangelo" und wir wurden schon mit Handschlag begrüßt. Das Essen war auch diesmal wieder sehr lecker. Als wir gingen, wurden wir schon gefragt, ob wir wiederkämen. Eigentlich hatten wir es nicht vor... aber unverhofft, kommt oft.
Nach einem guten Essen machten wir uns dann nochmal auf den Weg, um vom Trocadero aus den beleuchteten Eiffelturm anzuschauen. Wir kamen gerade richtig. Um 22.00 Uhr beginnt eine Illumination von ihm, indem dieser blinkt wie ein Stroboskop. Von allen Versammelten kam ein "Oh" und "Ah". Natürlich begrüßten uns auch hier wieder die netten Nippes-Verkäufer. Nach 10 Minuten hatte das Spektakel ein Ende und der Platz leerte sich wieder sehr schnell.
Ich freute mich zu Hause sehr auf diese Szene auf Video...... ein großer Lacherfolg. Hatte ich doch die Kamera, wenn sie auf den Turm zeigte aus und wenn ich fotografierte und sie nur an meinem Arm herunterging an, so daß mein blauer Mantel nun auch auf einem Video ist – sogar in Macro.