Von Colakli aus kommt man recht einfach nach Alanya. Man fährt auf der D 400 und kommt so gleich in diese Stadt. Schon von weitem sieht man die Burg. Die Strecke ist gut zu fahren. Man sollte aber auf Fahrradfahrer, Traktoren und Fußgänger achten. Viele Hotels liegen direkt an dieser Schnellstraße. Diese haben zwar auch einen Tunnel zum Strand, viele Menschen ziehen es aber anscheinend vor, das Abenteuer der Straßenüberquerung zu genießen.
Auch in Alanya herrscht reges Treiben. Fußgänger laufen ohne auf den Verkehr zu achten über die Straße, ebenso tauchen plötzlich Fahrradfahrer vor einem auf. Ein älterer Mann hätte beinahe den Kühler unseres Autos dekoriert. Er fing an zu schimpfen. Als ich dann ein lautes "Allah, Allah" aus dem Fenster rief, viel er vor Schreck beinahe von seinem Drahtesel. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet, daß eine blonde Frau aus Almanya auch schimpfen kann. Man muß sich schon ein bißchen Zeit nehmen, um zur Burg zu gelangen. Wir sind mit dem Auto hoch gefahren. Was nicht nur Mut, sondern auch Nerven erfordert, denn die Straßen sind steil und eng. Oben gibt es aber genügend Abstellmöglichkeiten.
Die Aussicht von der Burg über die Stadt ist einfach herrlich. Man hat einen Blick über die Bucht und Alanya selber. Am besten läuft man mit bequemen Schuhen, denn der Weg durch das Burggelände ist sehr holprig. Von der Burg aus geht es sehr steil entweder die Felswand oder ins Meer hinab. Mit sehr kleinen Kindern sollte man schon sehr aufpassen, da diese höchstwahrscheinlich in Versuchung geraten, dort herum zu klettern.
Wir hatten das Glück auf der Burg zu sein, als der Muezzin zum Gebet rief. Das Echo der vielen in Alanya befindlichen Moscheen war beeindruckend.
Leider gibt es auch dort Menschen, die meinen jeder Fleck der Erde wäre ein großer Abfalleimer. Trotzdem wirkt die Anlage gepflegt und sauber.
Wenn man von der Burg wieder herunter läuft, ist auf der linken Seite ein sehr sauberes WC-Häuschen. Nach Erledigung des "Geschäftes" lädt einen der Mann dazu ein, seine Hände noch mit "Colonia" zu waschen – auch wenn man sich vorher die Hände mit Wasser gewaschen hat.
Unser Weg führte uns dann wieder die steile Straße hinab. Wir haben uns dann in einem der Lokale ein Eis gegönnt. Die Preise waren recht happig und das Eis nicht lecker. Als visuelle Entschädigung hatten wir aber das zweifelhafte Vergnügen, daß eine Ladung Engländer mit dem Bus kam. Leider hatten die anscheinend noch nichts von Kleiderordnung gehört, denn viele Frauen stiegen im Bikini oder Männer oben ohne – nur mit Tattoos dekoriert – aus dem Bus. Vielleicht hat uns das Eis auch deswegen nicht geschmeckt.
Wir sind dann noch weiter zum Hafen gefahren. Parkplätze zu finden ist etwas schwierig. Am Hafen gibt es aber einen großen Parkplatz. Mehrere junge Männer sind einem bei der Parkplatzsuche behilflich und helfen einem auch beim Einparken. Die Promenade dort ist sehr schön und einladend. Wer Lust hat, wird mehr als einmal zu einer Schiffstour eingeladen. Es gibt genügend Auswahl mit verschiedenen Dauern. Wir haben aber keinen Ausflug mit einem Boot gemacht, sondern haben es vorgezogen, noch ein bißchen durch die Gassen zu schlendern.
Vom Hafen aus hat man auch eine tolle Aussicht zur Burg und den Berg auf dem viele kleine Häuschen liegen.
Hier laden viele Geschäfte zum Geld ausgeben ein. Man muß schon aufpassen, was und wo man kauft. Einer Bekannten sollte ich etwas bestimmtes mitbringen, was ich in Colakli nicht gefunden hatte. Der Verkäufer wollte mir diesen Gegenstand wirklich andrehen und nannte mir einen Preis, der utopisch war. Da er zuerst so tat, als wenn er kein Deutsch könne, und ich mich mit ihm auf englisch verständigte, meinte ich zu meinen Kindern, daß er mich wohl verarschen wolle. Das hat er anscheinend dann doch verstanden und ging mit dem Preis ziemlich schnell rapide herab. Nach langem verhandeln konnten wir uns dann doch auf einen akzeptablen Preis einigen.
Möglichkeiten zum Geld ausgeben gibt es in Alanya genügend und man muß aufpassen, daß man keinen Ramsch angedreht bekommt. Leider sind wir dort reingefallen. In einem Laden gab es ganz tolle "D & G"-T-Shirts. Leider sind die beim ersten waschen zu Hause ziemlich eingelaufen. Aber aus Schaden wird man klug.
Dafür war man in einem anderen Geschäft total hilfsbereit. Meine Söhne wollten beide ein Fußballtrikot. Für meinen Jüngsten fand sich das gewünschte Teil direkt. Nur mein Großer stand betröppelt herum, weil es keinen "Podolski" gab. Der Verkäufer rannte dann aber los, um bei einem "Cousin" (manchmal hat man das Gefühl, alle Türken sind miteinander verwandt) das gewünschte Trikot zu kaufen. Da wir in dem Geschäft noch mehrere andere Dinge kauften, verhandelten wir gemütlich bei einem Glas Cay über den Preis. Da das mein erster Einkauf in der Türkei war, glaube ich mittlerweile, daß wir trotz Verhandlung zu viel bezahlt haben.
Trotzdem hatten wir einen schönen Tag in dieser Stadt. Ziemlich k. o. fuhren wir dann wieder Richtung Colakli und machten es uns noch ein wenig am Pool gemütlich.
Ein Besuch ist Alanya auf alle Fälle wert. In diesem Jahr wollen wir nochmal dorthin und dann auch noch den Dim Cay besuchen.