biggisreisen - 2. Tag

An diesem Tag wurde ich bereits gegen 5.30 Uhr Ortszeit von den lieblichen Gesängen der Muezzin geweckt. In Nähe des Hotels befinden sich ca. 5 – 6 Moscheen, die für ordentliche Beschallung sorgen. Warum die Straßenbahn aber auch nachts um 2.00 Uhr bimmelt und irgendwelche depperten Autofahrer hupen müssen, ist mir auch nach 4 Tagen ein Rätsel geblieben. Ich konnte aber zum Glück nochmal einschlafen.

Da wir an diesem Tag einen ordentlichen Fußmarsch eingeplant hatten, sind wir relativ früh aufgestanden. Das Frühstück in dem Hotel ist alles andere als üppig. Der Ausblick vom Restaurant allerdings toll. Man hat einen Blick über die Stadt und wir konnten von unserem Tisch aus die Bosporus-Brücke sehen. Da die Sonne schien, freuten wir uns auf unsere Fuß-Tour durch Istanbul.

Das Frühstück in dem Hotel besteht aus löslichem Kaffee oder Tee, zwei verschiedenen "Säften" (so ein Zeug habe ich noch nie getrunken, ich habe es dann auch gemieden), Tomaten, einer Sorte Wurst, 2 Sorten Käse, 3 verschiedenen Marmeladen lose und 2 Marmeladen in diesen Näpfchen, Butter, Honig, Weißbrot, Kuchen und zwei verschiedenen Hefestücken, Oliven, Cornflakes und Schoko-Flakes. Dekoriert ist gar nichts. Der dort oben herumstehende Kellner war am Vortag unser Kofferträger (spricht nur Englisch) und ist etwas trantütig. Gibt aber Auskunft, wenn man fragt.


ein Bild

Nach dem Frühstück sind wir dann gleich los Richtung Großer Bazar. Dort war es noch sehr ruhig – es war erst 9.00 Uhr Ortszeit. Die Geschäfte machten gerade erst auf. Der Bazar ist unendlich groß und hat sehr viele Seitenstraßen. Wir haben uns an dem Tag nur auf ein paar Straßen beschränkt, hatten aber schon so einen sehr guten Überblick. Man findet Dutzende von Juwelieren, Andenkenläden, Taschenhändlern etc. Die Preise sind gehoben bis normal. Handel gehört natürlich dazu. Wobei nicht alle mit sich handeln lassen. Bei zwei Anbietern sind wir wieder gegangen, ohne ins Geschäft zu kommen. Die Preisansätze waren aber utopisch hoch. Einen Artikel haben wir dann auf der Divanyolu Cad. auch zu einem wesentlich günstigeren Preis gefunden – und gekauft.


ein Bild

Bei dem Rundgang durch den Bazar haben wir uns zum großen Teil an die Angaben des Reiseführers gehalten, um uns nicht zu verlaufen. Wir hatten den vom Michael Müller Verlag, den ich sehr empfehlen kann. In diesem sind die beschriebenen Routen auch eingezeichnet. Wie in diesem Buch empfohlen, kamen wir dann an der Mahmut Pasa Kapisi raus. Dort kommt man dann auf die Straße, in der man diese üppige Kleidung für die Beschneidungsfeier und Hochzeiten kaufen kann. Diese sind wir dann heruntergelaufen, nicht ohne haufenweise Fotos zu machen. Was in dem Basar-Viertel interessant ist, daß jede Straße nur für ein Thema zuständig ist. So gibt es eine Straße, in der man nur Töpfe kaufen kann, dann wieder eine andere, wo es nur Kopftücher gibt. Außerdem Geschäfte, in denen nur Eimer, Besen, Knöpfe usw. angeboten werden.


ein Bild

Wir sind dann diese Straße Richtung Ägyptischer Basar weitergelaufen. Vorher gingen wir noch eine Straße rechts ab, weil wir uns Jeans kaufen wollten. Leider gab es dort nur Herren-Jeans – und auf der anderen Seite die besagten Töpfe.

Der Ägyptische Basar ist wesentlich kleiner als der Große Basar. Aber genauso interessant. Die Farbenvielfalt und die Gerüche sind enorm. Man wird von den Aromen der Gewürze umfangen, so daß man nachher gar nichts mehr riecht. Die Händler in diesem Basar waren wesentlich unaufdringlicher als die am Großen Bazar.


ein Bild

 Wenn man durch diesen Basar läuft und etwa in der Mitte rechts abbiegt, kommt man auf dem Vorplatz der Neuen Moschee heraus. Ein sehr belebter und wohl auch bei den Istanbulern beliebter Platz. Wir waren mehrfach dort und es war immer gerammelt voll. Es gibt dort sehr viele Tauben, die von den Istanbulern sehr gerne gefüttert werden. Man kann dort sogar Taubenfutter kaufen. Dort begegneten uns auch erstmals die Parfum-Verkäufer, die uns dann die restlichen Tage hindurch regelrecht verfolgten. Außerdem einen älteren Herrn, der sämtliche Fahnen der Istanbuler Fußballvereine und die der Türkei verkaufen wollte.


ein Bild

Dort befindet sich auch der Blumenmarkt. Den haben wir aber nicht besucht. Außerdem mehreren Straßencafés. Nach kurzem Aufenthalt und Fotoshooting haben wir uns dann auf den Weg zur Promenade und der Galatabrücke gemacht. Wir hatten den Tipp bekommen unter der Brücke in den Restaurants zu essen. Wer sichs leisten kann....... Wir haben uns dann doch ein Fischbrötchen und ein Ekmek mit Salat gegönnt. Meine Tochter mag keinen Fisch... was natürlich bei dem Verkäufer für etwas Verwirrung sorgte. In der Sonne auf einer Mauer sitzend haben wir dann unseren Imbiß genossen und Leute beobachtet. Dies ist an allen Stellen in Istanbul außerordentlich gut möglich.


ein Bild

Die Vielfalt der Bekleidung der Frauen ist besonders interessant. Man findet alles – angefangen vom Pariser Chick bis hin zur buntgekleideten Hausfrau, die geblümte Hosen unter einem gestreiften Rock trägt, darüber eine karrierte Jacke und irgendeine wildgemusterte Bluse und dazu noch ein Kopftuch, was aus den 70er Jahren stammen muß. Außerdem Frauen im Tschador. Ich muß aber dazu sagen, daß ich mich in keinster Weise daran gestört habe, denn es gehört einfach zum Stadtbild dazu. Auch, daß der Mann 5 Meter vorausläuft, die Hände am Rücken, die Gebetskette abrollend und die Frau bepackt hinterher ist einfach normal. Wir haben aber auch viele händchenhaltende Paare – sowohl jung als auch alt – gesehen und solche, wo der Mann die Einkäufe trägt und die Frau mit Kindern oder Freundin lachend hinterher läuft.


ein Bild

Von der Galatabrücke aus sind wir dann zum Galataturm gelaufen. Diese Tour ist etwas anstrengend, weil man steil den Berg hoch muß. Außerdem ist das Überqueren des großen Platzes hinter der Brücke eine regelrechte Mutprobe. Es gibt dort keine Ampel. Endlich am Galataturm angekommen, haben wir die Karte für den Aufzug gelöst . Einheitpreis bei allen Sehenswürdigkeiten, die wir besucht haben: 10 YTL pro Person. Es gibt nirgendwo Ermäßigungen für Schüler, Studenten oder Kinder. Oben angekommen, hatten wir einen Mega-Blick über die Metropole. Es war wirklich toll und es wurden haufenweise Fotos gemacht. Nach einer gewissen Zeit sind wir wieder runter und wollten Richtung der alten Tram (Bimmelbahn).


ein Bild

Wir waren auch ganz gut unterwegs, als wir leider aufgrund verstopfter Straße ausweichen mußten und uns dort verliefen. Man merkte, daß wir durch Straßen liefen, die nicht oft von Touristen besucht werden. Zum Glück trafen wir dann auf einen Herrn, der uns weiterhalf. Wir waren doch schon ziemlich weit von unserem Ziel weg und mußten einen ordentlichen Berg rauflaufen. Als wir endlich unser Ziel gefunden hatten, waren wir richtig k. o.


ein Bild

Wir sind dann mit der Bimmbelbahn bis zum Taksim gefahren. Der Preis beträgt p. P. 1,10 YTL. Es ist ganz witzig, wenn man mit dieser Bahn durch die Fußgängerzone fährt. Man hat dabei die Gelegenheit schonmal einen Blick auf die Geschäfte zu werfen. Am Taksim angekommen, wendet die Bahn.


ein Bild

Wir sind dann die gleiche Strecke wieder zurückgelaufen und haben uns die Geschäfte näher angesehen. Die Preise sind sehr hoch und man erschreckt. Wir haben dort – außer zwei Eis – nichts gekauft. Außerdem durften wir eine Demonstration der PKK incl. Polizei-Einsatz und eine Veranstaltung vor einer Moschee erleben, was unseren Adrenalin-Spiegel noch eine Nummer höher steigen ließ.


ein Bild

Von der Endstation der Bimmelbahn ging es dann wieder steil bergab Richtung Galata-Brücke, durch Gassen, in denen entweder Musik-Instrumente, Elektrogeräte etc. verkauft wurden. Wir fanden diese Aufteilung sehr interessant. Wenn man weiß, wo man was findet, braucht man nur in die entsprechende Straße zu gehen und schon hat man Auswahl. Unser Weg ging dann wieder über die Galatabrücke zurück zur Neuen Moschee. Mittlerweile war auf beiden Seiten der Brücke das Geländer von Anglern belegt. An der neuen Moschee haben wir dann in einem der Straßencafés etwas getrunken und uns erstmal ausgeruht, um den Weg zu unserem Hotel in Angriff nehmen zu können.


ein Bild

Wir haben dann den gleichen Weg genommen, wie morgens, allerdings sind wir dann doch anders gelaufen, wie sich später herausstellte. Es ging dann auch wieder durch den Großen Bazar, der um diese Uhrzeit voller Leben war. Dort haben wir dann auch unseren ersten Einkauf gemacht: 2 echt getürkte Jeans. Der Preis war in Ordnung. Man erschreckt zuerst, wenn man die Preise in YTL hört, man darf aber nicht vergessen, daß man diesen noch durch 1,65 (ungefähres Mittel) teilen muß. Außerdem haben wir noch ein paar andere Mitbringsel erstanden.


ein Bild

Das Essen an diesem Abend haben wir bei "Cennet", Divanyolu-Cad. 90, eingenommen. Dieser Vorschlag kam von einer Bekannten, die ich aus einem anderen Forum kenne und die zeitlich in Istanbul war. Wir haben diese Gelegenheit genutzt, um uns kennen zu lernen. Es war dann auch ein sehr netter und lustiger Abend. Bei "Cennet" sitzt man auf kleinen Höckerchen an kleinen Tischen um die Kochstelle. In der Mitte des Restaurants sitzen 3 Frauen, die die typischen flachen Fladen backen, die man verschieden gefüllt bestellen kann. Die Karte ist in türkisch und englisch. In diesem Restaurant wird kein Alkohol ausgeschenkt. Die Portionen sind preiswert und in Ordnung. Außerdem gibt es Life-Musik. Die drei Herren gehen auch von Tisch zu Tisch und animieren die Damen zu einem Bauchtanz. Ich mußte auch dran glauben (war gleich die Erste). Anschließend halten sie einem die Mütze vor die Nase und sagen "Bakschisch". Naja... ein paar Lire-Münzen hatte ich mittlerweile. Langeweile kommt in diesem Restaurant nicht auf.

 

Bitte auf den Link klicken:

<object classid="clsid:d27cdb6e-ae6d-11cf-96b8-444553540000" width="470" height="406"><param name="movie" value="http://www.myvideo.de/movie/1211199"></param><embed src="http://www.myvideo.de/movie/1211199" width="470" height="406" type="application/x-shockwave-flash"></embed></object>

Nach einem Verdauungsspaziergang sind wir noch auf ein Bier ins "Sultans Pub" gegangen. Die Preise dort sind unverschämt. Bier: 8,50 YTL, Cola, 6,50 YTL, Raki 10 YTL. Wahrscheinlich bezahlt man den Blick auf Haghia Sofia und Blaue Moschee gleich mit. Nach einem lustigen und interessanten Abend ging es dann zurück ins Hotel.

 
Insgesamt waren schon 51941 Besucherhier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden