biggisreisen - Die Geißböcke


Die Geißböcke – 1. FC Köln

 

Für den Tag hatten wir uns nichts großartiges vorgenommen. Meine Tante und mein Onkel sollten auch mal die Gelegenheit haben, mit uns zu erzählen.

Nachdem wir am Vormittag noch etwas erledigt hatten, machten wir es uns dann im Garten gemütlich. Die Sonne schien zwar nicht, aber es war auch nicht kalt.

Gegen 15.00 Uhr machten wir uns dann auf zum "Rhein-Energie-Stadion". Endlich mal wieder ein FC-Spiel auf heimischem Boden. Nachdem wir zwei Spiele hier im Allgäu erlebt haben und mit unserem Jubel bei Toren für den 1. FC Köln ziemlich alleine waren, wollten wir nun endlich mal kollektiv mit anderen Kölner Fans Hurra schreien.

Durch viel Glück hatte ich noch vier Karten für das Spiel Köln gegen Frankfurt bekommen. Glück braucht man beim FC wirklich, denn der Verein hat sehr viele Dauerkarten-Besitzer und einen Haufen Fan-Clubs und Mitglieder. Diese haben natürlich beim Ticketkauf Vorrang. Man kann also nur beten, daß man welche bekommt (Beispiel: Für das Spiel gegen Bayern München am 07.09.2008 gab es gar keine Karten im freien Verkauf). Am 05.08.2008 setzte ich mich also schon kurz vor 8.00 Uhr an den PC und loggte mich auf der Seite des 1. FC Köln ein. Meine Augen wurden ziemlich groß, als ich sah, daß nur noch knapp 1.500 Tickets für den freien Verkauf vorhanden waren. Es hieß also: möglichst schnell zuschlagen, ehe der Server abstürzt. Und so war es dann auch. Nachdem ich meine Tickets ergattert hatte, versuchte ich nochmals einzuloggen, ging aber nicht mehr, da der Server den Massenandrang nicht verarbeiten konnte. Egal – ich hatte meine Tickets. Hurra. Noch am Abend des gleichen Tages war das Spiel ausverkauft.


Wir gingen dann mit Schals bewaffnet zu diesem Spiel gegen Frankfurt. Florian – mein Jüngster – freute sich schon riesig drauf, denn ich hatte ihm versprochen, daß in Köln nicht nur ein kleiner Teil mitfeiert, sondern das ganze Stadion – halt bis auf die Ecke der Gäste und die Stummen, die zum Lachen in den Keller gehen.

Wir mußten noch ein Stück laufen, denn mit dem Auto zum Stadion fahren, macht in Köln keinen Sinn. Auf den Stadionwiesen lagen schon die ersten Fans und Bierflaschen herum. Da es im Stadiongelände nur alkoholfreies Bier gab, tankten natürlich einige schon vor dem Stadion. Keine neumodische Erscheinung, das war schon immer so. Das ist Tradition. Wir suchten dann unseren Block und stellten fest, daß wir genau durch die Frankfurter mußten. Die Clubfarben schüchtern einen schon ziemlich ein: viel schwarz. Da kann man leicht einen falschen Eindruck bekommen und es war uns schon mulmig. Da aber 98 % aller Fans – egal ob Gäste oder Heim – mit friedlicher Absicht zu einem Fußballspiel gehen, braucht man eigentlich keine Angst zu haben.

Nach einigem Suchen fanden wir dann auch unseren Platz. War lustig.... Von einem Stadion, wo ich schon öfter zu Rockkonzerten war, war ich gewohnt, daß die Nummerierung der Reihen oben mit 1 anfängt und dann runter geht. Das war ja noch einfach zu durchschauen. Aber das die Sitzplatznummerierung mitten in der Reihe trennt, war schon lustig. Ich hatte extra die Plätze 1 – 4 gebucht, falls mal einer während des Spieles aufstehen muß, aber genau die Plätze sind in Köln mitten drin.

Vor dem Spiel gab es noch jede Menge Werbung und Ansagen. Endlich kamen die Cheer-Leader, auf die freute sich Stefan schon. Dann noch die Höhner mit ihrem neuen Projekt, einem Kinderchor. Und schließlich hieß es aufstehen zur Fan-Hymne. Schals hoch und ab. Meine Stimmbänder waren schon wieder erholt. Beim letzten Refrain wirbelt man die Schals über dem Kopf. Ein wunderschönes Bild, wenn knapp 50.000 Menschen das gleiche tun und laut mitsingen. Wir hatten richtig Gänsehaut.


Über das Spiel möchte ich mich nicht großartig äußern... hätte, könnte, wollte... wäre... dann wäre es anders gekommen. Aber nach einer schlappen 2. Halbzeit, schossen die Frankfurter dann doch verdient den Ausgleich. Wenn die Mannschaft so gespielt hätte, wie die Fans gesungen und das Team angefeuert haben, wäre ein hoher Sieg durchaus möglich gewesen.... aber der Kölsche an und für sich braucht halt immer etwas länger, bis er wach ist....

Pünktlich nach 90 Minuten pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab. Fast auch schon der Abpfiff unseres Köln-Aufenthaltes, denn am nächsten Tag mußten wir ja schon wieder zurück.

Nach einem gemütlichen Essen ging es dann zurück zu unserer Unterkunft und nach noch einigen Kölsch ins Bett....


Das Rhein-Energie-Stadion liegt in Köln-Müngersdorf und ist gut mit der KVB erreichbar. Samstags finden Besichtigungen statt. Um 14.00 Uhr beginnt am Nordtor die Führung, sie kostet für Erwachsene 7,00 Euro, Kinder zahlen bis 14 Jahre 4,00 Euro. Außerdem gibt es an diesem Punkt noch den Fan-Shop und das FC-Museum. Der 1. FC Köln ist ein Kultverein. Die Fans stehen zu dieser Mannschaft, egal, ob sie in der 1. oder 2. Liga spielt. Man wird in Köln quasi als FC-Fan geboren – oder auch nicht. Das Stadion ist immer gut besucht und die Fans feuern die Mannschaft an. Schon der Refrain der Hymne beschreibt das Gefühl, das die Fans für ihren Verein haben. "Wir gehen mit Dir wenn es sein muß durch das Feuer, halten immer nur zu Dir, FC Kölle" (Das war jetzt aus Gründen der Verständlichkeit auf Hochdeutsch). Das bedeutet aber auch für das Management, das die Fans ein ordentliches Wörtchen mit reden – ob es dem derzeitigen Präsidenten und dem Manager paßt oder nicht.


Adressen:

Homepage 1. FC Köln:

Homepage Rhein-Energie-Stadion:

www.stadion-koeln.de
www.fckoeln.de



 
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